Das Haus Zamis 12 - Sei verflucht, Coco Zamis! (German Edition) by Montillon Christian & Voehl Uwe

Das Haus Zamis 12 - Sei verflucht, Coco Zamis! (German Edition) by Montillon Christian & Voehl Uwe

Autor:Montillon, Christian & Voehl, Uwe [Montillon, Christian]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Horror
Herausgeber: Kontor New Media GmbH
veröffentlicht: 2012-12-31T23:00:00+00:00


Später bestand Bhaduri darauf, dass ich nicht alleine zum Hotel ging. »Die Straßen sind gefährlich, vor allem in der Dunkelheit.«

»Ich kann gut auf mich aufpassen«, versicherte ich, obwohl ich davon nach meinen Erlebnissen mit dem Schatten ganz und gar nicht überzeugt war. Ein menschlicher Leibwächter würde mir jedoch keine Sicherheit vor dämonischen Attacken gewährleisten und darüber hinaus sein eigenes Leben unnötig in Gefahr bringen.

Der Geschäftsmann ließ sich nicht umstimmen, und so begleitete mich ein muskulöser Inder bis zum Eingang des Park Hotels. Hin und wieder beäugten uns einige dunkle Gestalten aus Hauseingängen heraus misstrauisch und abschätzend. Zu einem Angriff kam es jedoch nicht.

Vor dem Hotel verabschiedete sich mein Begleiter knapp.

Ich nahm an der Rezeption meinen Schlüssel entgegen, erfuhr, dass Kai sich vor einer Stunde nach mir erkundigt hatte, und ging nach oben. Ich stand schon an meiner Tür, als ich mich entschloss, bei Kai vorbeizusehen.

Er öffnete und blickte mich aus verschleierten Augen an.

»Du hattest schon geschlafen«, setzte ich zu einer Entschuldigung an.

»Es ist gut, dass du kommst. Ich habe an der Rezeption bereits nach dir gefragte. Ich muss mich für mein Verhalten entschuldigen. Es gibt da etwas, das mir schwer zu schaffen macht.«

Ach was. »Wenn du reden möchtest?«

»Lass uns zusammen frühstücken. Ich brauche jetzt etwas Schlaf.«

»Wie du meinst.« Enttäuscht wandte ich mich ab. Einen Augenblick später überlief mich ein Schauer, als er mich von hinten umfasste und über meine Hüften strich.

»Du bist schön, Coco«, hauchte er. Ich spürte seinen Atem an meiner Ohrmuschel. Seine Finger zogen glühende Spuren über meine Schenkel. »Ich wünschte, wir hätten uns vor zwei Wochen schon getroffen.«

»Was wäre damals anders gewesen?« Ich drehte mich in seiner Umarmung und presste mich an ihn. Ich öffnete meine Lippen in allzu eindeutiger Absicht.

»Alles«, erwiderte er und strich über meinen Rücken nach unten. »Leider alles.«

Ich drückte ihn ins Zimmer und zog die Tür ins Schloss. »Das spielt jetzt keine Rolle.« Verlangend rieb ich den Schritt an ihm.

Endlich erwiderte er meinen Kuss. Seine Hände fuhren unter mein Seidenhemd, fanden ihr Ziel und liebkosten die Brustwarzen.

Alles drehte sich um mich.

Doch er löste sich von mir und schloss die Augen. »Doch, Coco, das tut es. Und das bedauere ich sehr.«

»Dann sehen wir uns morgen«, presste ich heraus.

Er nickte. »Ich muss mit mir selbst ins Reine kommen. Verzeih einem Narren wie mir.«

Ohne ein weiteres Wort verließ ich sein Zimmer.

Ich eilte über den Flur und versuchte, die in mir widerstreitenden Emotionen zu bezwingen. Zwischen meinen Schenkeln pochte noch immer pures Verlangen, und gleichzeitig war ich ebenso enttäuscht wie beeindruckt von Kai. Welcher Mann hätte schon ein solch eindeutiges Angebot abgeschlagen, weil er sich über seine eigenen Gefühle klar werden musste?

In meinem Zimmer schlüpfte ich aus meinen Kleidern und verkroch mich unter der Bettdecke. Meine Gedanken fuhren Karussell, bis …

… ich aus dem Bad ein Kratzen hörte.

Ich verkrampfte mich. Es ist nichts, sagte ich mir. Wenn ich nachsehe, ist ohnehin nichts mehr zu entdecken.

Also zwang ich mich, liegen zu bleiben, lauschte dabei aber sehr genau.

Nichts außer dem Geräusch meines Atems war zu hören. Irgendwann polterte es auf dem Gang, und das lautstarke Kichern einer Frau ertönte.



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